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Regionales Wirtschaftsforum für die Mecklenburgische Seenplatte geplant

"Welche wirtschaftlichen Alternativen gibt es für den zukünftigen Großkreis Mecklenburgische Seenplatte?" Unter dieser Fragestellung laden verschiedene Akteure zu einer Diskussion über die Zukunft der Region ein. Sie wollen dabei insbesondere "Regionalentwicklung von unten" denken und gestalten.

Wann: Samstag, den 20.11.2010 ab 15.00 Uhr
Wo: in den Räumen der evangelische - Ev. Luth. Kirchgemeinde Rödlin/Wanzka, Blankenseer Str. 34 (an der Gabelung nach Wanzka) in 17237 Rödlin bei Blankensee

Den neuerlichen "Wirtschaftsboom in Deutschland" nach den ersten Ausläufern der Finanzkrise spürt man in Mecklenburg kaum. Entwickelt sich Mecklenburg zu einem "Pflegeland", wie es manche Prognosen vorhersagen? Die Organisatoren laden insbesondere Selbständige und Menschen, die selber etwas tun wollen, um dort zu überleben, ein, um erst gemeinsam und dann in Arbeitsgruppen über Ansätze für eine wirtschaftliche Neuorientierung in ihrer Region diskutieren.

Kontakt über Michael Happe, kontakt@employ24.de, Tel.: 039603 239947 bzw. 0172 3266770

Homöopathische Stadtentwicklung

Interessant: Unter einem aktuellen Artikel der Sächsischen Zeitung zum Thema Homöopathie war zum Stichwort "Homöopathie in der Stadtentwicklung" die URL www.homoeopathie-koethen.de angegeben. Homöopathie trifft Stadtentwicklung?

Dass kleine Dinge Großes bewirken können hatte ja bereits Malcolm Gladwell in seinem Buch "Tipping Point" geschildert. Daß Homöopathie auf hochverdünnte medizinische Dosen setzt, ist ebenfalls bekannt. Die Idee, dieses Prinzip auf die Stadtentwicklung anzuwenden ist aber durchaus erstaunlich. In den Interviews und Artikel zu dem Thema wird deutlich, wie das funktioniert:

Homöopathie versucht, eine Gegen-Reaktion des Körpers auf eine gegebene Medizin hervorzurufen. Diese Reaktion soll den Körper heilen, nicht jedoch die Medizin selbst. Übertragen auf die Stadtentwicklung heißt das beispielsweise: Wie provoziere ich den "Körper Stadt" zu Reaktionen gegen seinen eigenen Verfall. Denn zum Einsatz kam die Methode im Rahmen der IBA 2010 in der sachsen-anhaltinischen Stadt Köthen, die wie viele andere Kleinstädte Ostdeutschlands von extremer Abwanderung betroffen ist. Die Stadtplaner machten dort eine Straße mit 17 abrißbedrohten Häusern als besonders wunden Punkt aus und überlegten, wie sie einen "homöopathischen Impuls setzen" konnten um das Stadtsystem zu Reaktionen zu provozieren. Die Wahl fiel auf ein sehr simples Instrument: Man schaltete für 20 Minuten die Straßenlaternen aus, strahlte daraufhin die 17 Abrißkandidaten an und und lud die Anwohner zu einer Diskussion ein. Emotionale Reaktionen waren die erste Folge. Die zweite Folge war, daß die Bewohner aktiv wurden und begannen darüber nachzudenken, wie sie die Häuser selbst erhalten und nutzen könnten, statt sie einfach abreißen zu lassen.

Homöopathische Impulse im Rahmen der Stadtentwicklung, um Selbstorganisation zu provozieren? Ein interessanter Ansatz...

Neugründung der Republik(en)?

Die Welt ist in der Krise, auch wenn der Wirtschaftswachstumswunderland frische Zwischenerfolge zu vermelden hat. Finanzkrise, Umweltkrise, Unzufriedenheit. Auf Telepolis sieht Hartwig Bögeholz "Deutschlands politische Klasse am Ende" und hat eine Menge Argumente gesammelt, warum dies so ist. Unter anderem zählt er Überalterung, Fachkräftemangel, Abwanderung oder die Zukunft der Energieversorgung auf. Und in der Tat: Die Probleme sind sichtbar, allein, die politische Entscheiderebene scheint in einer Schockstarre.

Das Fazit von Bögeholz, wir Bürgerinnen und Bürger sollten unser individuelles wie auch unser gemeinsames Schicksal in die eigene Hand nehmen, ist auch in der taz zu finden. Dort sucht Mathias Greffrath nach einem "neuen Konservatismus" und findet ihn in den Regionen.Dieser neue Konservatismus würde setzen "auf die Stärkung der Kommunen, auf Autonomie für Schulen, auf Genossenschaften, Sparkassen und Bürger-Aktien-Gesellschaften, kurz, auf regionale "Neugründungen" der Gesellschaft." Man könnte herauslesen, daß "von oben" nichts mehr zu erwarten ist, daß die hohe Politik sich in Sphären verfangen hat, die mit dem Leben hier unten nicht mehr viel zu tun hat. Greffrath sieht bereits eine Vielzahl von Aktivitäten und Aktiven, die sich mit ihren jeweils lokalen Projekten in Position bringen. Eine intensivere Vernetzung all der "tausend Blumen" würde das gesellschaftlich Neue sichtbar machen und die  gesellschaftliche Debatte anregen: Wohin gehts in Mitteleuropa?

Zu Größenwahnprojekten ala Stuttgart 21? Oder zur Kleinteiligkeit ala Transition Town? Die Transition-Idee hat es inzwischen bis ins IBA-Umfeld geschafft, der internationalen Bauausstellung. Das beschreibt Günter Kowa für die Mitteldeutsche Zeitung. Er nimmt im IBA-Umfeld immer noch die Top-Down-Denke wahr, also das Steuern der Bürger von oben her und meint, was dem Verwaltungsdenken nicht gelingt, das gelingt dem Transition-Ansatz: Die Bürger wirklich aus eigenem Interesse zu aktivieren, statt ihn nur unbeholfen mitzuschleifen. Und er liefert den Anlaufpunkt gleich mit, wo sich Interessierte vernetzen und inspirieren lassen können: http://www.transition-initiativen.de/

Der Donau-Taler kommt in Fahrt

Der Donautaler, das Regiogeld für Oberschwaben, teilt mit:

Liebe Donau-Taler Freunde,

der Donau-Taler kommt in Fahrt.

Das Medieninteresse war beachtlich. So haben die wichtigsten Radiosender von SWR3 über

Donau3FM bis Radio Seefunk, das Anliegen vom Donau-Taler ernst genommen und darüber berichtet.

Ein Team von Regio-TV Schwaben war in Riedlingen und hat über die Einführung vom Donau-Taler eine Reportage gemacht.

regio-tv.de Suchbegriff eingegeben: Donau-Taler

Auch viele überregionale Zeitungen haben darüber geschrieben.

Weitere werden noch schreiben. Das war nur möglich durch einen beträchtlichen Aufwand an Zeit, weil Redakteure viel unterwegs, in Besprechungen und manchmal auf Sendung sind.

Manches Andere ist da auf der Strecke geblieben und nicht so perfekt organisiert gewesen wie wir es uns gewünscht hätten.

Auch Kommunikation und Anerkennung ist an manchen Stellen zu kurz gekommen.

Dafür bitte ich um Entschuldigung.

Im Verein können wir noch Verstärkung und Unterstützung brauchen. Bis jetzt gab es viel Pionierarbeit, jetzt mehr leichte Verwaltungsarbeit.

Wenn Sie, oder jemand den Sie kennen, an dieser Aufgabe Interesse hat, freuen wir uns.

In der ersten Woche sind 2.630 Donau-Taler von 50 Personen in Umlauf gebracht worden.

Jetzt nach 3 Wochen sind schon über 6.000 Donau-Taler in Umlauf.

Das ist eine beachtliche regionale Kaufkraft die sich Unternehmen sucht die Donau-Taler annehmen.

Deshalb die Einladung: Machen Sie mit, wenn Sie neue Kunden kennen lernen wollen.
Man kann sein Angebot auch begrenzen: "Wir nehmen DT nur für Reparaturen, nur bis zur Hälfte vom Kaufpreis" usw.

Mehr Informationen: www.donau-taler.de

Stadtumbau statt illusorischer Wachstumshoffnungen

Robert Kaltenbrunner, Abteilungsleiter der Abteilung Bauen, Wohnen, Architektur im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung, befasst sich anläßlich der Internationalen Bauausstellung 2010 (IBA) bei Telepolis mit der Frage "Was bedeutet urbane Schrumpfung im europäischen Kontext?"

Schrumpfung der Städte kennt man insbesondere im Osten Deutschlands sehr gut. Mancherorts ist die Abrissbranche der einzig boomende Wirtschaftszweig. Städte wie Weisswasser oder Hoyerswerda haben in den vergangenen 20 Jahren fast die Hälfte ihrer Bevölkerung verloren. Überwiegend gingen sie als Wirtschaftsflüchtlinge. Kaltenbrunner übt in seinem Artikel versteckt Kritik an den heutigen Dogmen und Politikmethoden. Er deutet an, daß vorbeugendes Handeln in der Politik eine geringe Rolle spielt, findet die klassische Standortpolitik fragwürdig und fordert ein ehrliches Benennen der künftigen Herausforderungen statt "illusorischer Wachstumshoffnungen".

Mit schrumpfenden Städten befasste sich bis 2008 auch das Projekt shrinkingcities(.com). Im Rahmen des Projekts erschuf Rochus Wiedemer den Comic "Wieso wird denn abgerissen? Stadtumbau in Wolfen-Nord", der anschaulich die enge Verzahnung zwischen wirtschaftlichen und städtebaulichen Entwicklungen und Zwängen darstellt.

Was sich hier zeigt ist für viele Städte längst Normalität. Bevölkerungswachstum kennt man gerade noch aus den Großstädten, dort konzentrieren sich Menschen, Unternehmen und Kultur, während anderswo Freiräume entstehen, die nicht immer so gewollt sind. Möglicherweise können die betroffenen Orte sich Anregungen bei der Transition-Town-Bewegung holen. Die lokale Bevölkerung zu aktivieren und seine Gemeinde "widerstandsfähiger" zu machen hilft nicht nur unter dem Blickwinkel der Energiewende, aus dem die Transition-Idee ursprünglich stammt, sondern könnte auch schrumpfenden Städten und Regionen neue Impulse geben. Für dieses Jahr sind übrigens im August, Oktober und Dezember noch Transition-Trainings angesetzt.

Adéu Espanya: Katalanen fordern Eigenständigkeit

Der seit langem schwelende Streit in Spanien um die Region Katalonien bekam am Wochenende neuen Aufwind, als über 1 Million Menschen in Barcelona für mehr Autonomie der Region protestierten.

Presseüberblick:

Die Finanzkrise, die auch Spanien zunehmend Schwierigkeiten bereitet, dürfte die Suche nach neuen politischen Ordnungen intensivieren. Es ist fraglich, ob angesichts hoher Staatsschulden und schwindendem Vertrauen in den Euro die Situation aus dem bestehenden System heraus gelöst werden kann, oder ob nicht grundsätzlich neue Ansätze gesucht werden müssen.

Adéu Espanya: Katalanen fordern Eigenständigkeit

Konzept für Regionale Wirtschaftsgemeinschaft

Anna-Lisa Schmalz und Tim Reeves haben ein Konzept für eine regionale Wirtschaftsgemeinschaft erstellt, welches jetzt online verfügbar ist. Das Konzept zielt insbesondere auf Transition-Initiativen und bürgerschaftliche Regionalentwicklungs-Initiativen ab. Es integriert ein regionales Zahlungssystem, dessen Konzept sich die Autoren von der Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin haben absegnen lassen.

Das Papier steht unter einer Creative-Commons-Lizenz, darf also unter Nennung der Quelle genutzt, verbreitet und abgewandelt werden.

IHKs Köln und Bonn/Rhein-Sieg setzen auf regionale Zusammenarbeit

Die beiden Kammern wollen intensiver zusammenarbeiten: Auf regionaler Ebene. Ausgehend von der Region Köln/Bonn soll eine Metropolregion Rheinland angestrebt werden. Dafür haben die Kammern ein Papier "Zukunft am Rhein - Positionen und Perspektiven für die Region Köln/ Bonn" erstellt.

"Der internationale Standortwettbewerb findet zunehmend zwischen den Regionen und nicht mehr zwischen den einzelnen Städten statt, aus diesem Grund ist eine verbindliche Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure wichtig."

Quelle: Die Welt

Zu begrüßen ist, daß die Kammern die Schaffung "leistungsstarker regionaler Kooperationsstrukturen" anstreben. Antriebskraft für die innerregionale Kooperation scheint den Autoren des Papiers jedoch in erster Linie der Wettbewerb und die Konkurrenz der Regionen untereinander, in denen Städte allein, so der Tenor, nicht bestehen können. So hat das Papier denn auch eine offensichtlich starke Außenorientierung mit einer gehörigen Portion Marketingsprech. Ob damit eine Identifikation der Bevölkerung erreicht wird?

A-22-Gegner fordern Regionalisierung

Die Autobahn 22 soll die Küstenautobahn im hohen Norden werden. Dagegen gibt es Widerstand. Angesichts von Peak Oil sollte die Verkehrsvermeidung Priorität haben. Das schlagen nun auch die Bürgerinitiativen vor, die sich mit dem Thema lokal befassen.

Die NWZ schreibt:

Ein Vorschlag ist die Verkehrsvermeidung durch Regionalisierung von Wirtschaftsstrukturen. „Was nah angeboten wird, muss nicht weit angefahren werden“, sagte Grube.

Kampf gegen die Verödung der Dörfer

Das Deutschlandradio Kultur hat sich in einer Sendung mit der Entwicklung der ländlichen Regionen befasst. Die Abwanderung ist in vielen Dörfern enorm, so daß in Frage steht, ob jeder Ort "zu halten ist".

Das erinnert auch ein wenig an die Transition-Bewegung.