Regionalvermarktung bedeutet
- eine gemeinsame Marke für regional hergestellte Produkte zu erschaffen
- und diese Produkte innerhalb und außerhalb der Region zu verkaufen
- sowie dafür nötige Vertriebsstrukturen zu organisieren oder aufzubauen.
Regionalvermarktung ermöglicht
- regionalen Produzenten den Bekanntheitsgrad der eigenen Produkte zu erhöhen
- indem sie sich in einem Vermarktungsnetzwerk zusammenschließen
- und gemeinsam Vertriebsstrukturen zum gemeinsamen Vorteil nutzen.
Regionalvermarktung heißt auch
- regionale Besonderheiten ins Bewußtsein der Bevölkerung zu rücken
- und damit die Region im Ganzen zu stärken.
Die Strategie einer regionalen Vermarktung hilft, die Fragen der Kunden zu beantworten:
Woher kommt das Fleisch, das ich beim Fleischer kaufe? Wer liefert Möbel aus heimischem Holz? Wo ist der nächste Biobauer in meiner Nähe?
Regionalmarken im deutschsprachigen Raum
- Von Hier (Berlin/Brandenburg)
- EIFEL
- Gutes vom See (Bodensee)
- Bucklige Welt (südöstliches Niederösterreich)
- natürlich (mecklenburgische Seenplatte)
- Unser Land (München)
Geplante bzw. angedachte Regionalmarken:
Gute Beispiele, konkrete Umsetzung regionaler Vermarktungs- und Vertriebsmechanismen:
- Q-Regio - Hofläden in Berlin und Brandenburg
- Verbrauchergemeinschaft für umweltgerecht erzeugte Produkte - genossenschaftlich organisiert in Dresden
- Die Zunft AG - Regionale und handwerkliche Produkte im gemeinschaftlichen Vertriebsansatz
- RegionalRegal.eu
- Biosphäre Bliesgau
- Die Regionalen - Eine gemeinsame Werbeaktion von 13 regionalen Naturkost-Großhändlern
Literatur & Informationen
- Regionalvermarktung von Lebensmitteln – Zwischenbericht zur "Aachener Plattform" bzw. "nahtürlich"
- Regionalvermarktung von ökologischen Produkten – Stand, Erfolgsfaktoren und Potentiale (von Armin Kullmann)
- Kommunikations- und Lernprozesse für die Regionalvermarktung von Nahrungsmitteln: Erfahrungen aus dem Hunsrück (von Regina Gaitsch und Angela Koch)
- beim NABU findet sich eine Checkliste zur Optimierung der Vermarktung regionaler Produkte
- Vermarktung regionaler und ökologisch erzeugter Qualitätsprodukte - Rahmenbedingungen und Absatzchancen von Prof. Hans-Ulrich Hensche
Erzeugergemeinschaften: Kooperatives Gruppenmarketing
Produzenten landwirtschaftlicher Produkte können sich zu Erzeugergemeinschaften zusammenschließen. In Deutschland regelt dies das Marktstrukturgesetz (wikipedia). Es werden mindestens 7 Mitglieder benötigt, die eine juristische Person (eG, GmbH, AG...) gründen. Dieses Unternehmen übernimmt dann für die Erzeuger den gemeinsamen Vertrieb der Produkte.
Eine Erzeugergemeinschaft ermöglicht es kleinen Produzenten, sich auf die Produktion zu konzentrieren und den Vertrieb dem Vermarktungsunternehmen zu überlassen. Durch die Bündelung mehrerer Produzenten ergeben sich Synergie-Effekte, da die Erzeugergemeinschaft für alle in ihr gebündelten Unternehmen auftritt.
Erzeugergemeinschaften werden staatlich gefördert.
Bekannte Erzeugergemeinschaften
- Die Bioland-Erzeugergemeinschaften konzentrieren sich auf ökologischen Landbau
- Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall
- Interessengemeinschaften der Erzeugerzusammenschlüsse in Sachsen e.V.
Literatur & Informationen
- Vorlesung Marktlehre TU München
- Die Rolle der Erzeugergemeinschaften auf dem deutschen Markt für ökologisch produzierte Produkte - Eine empirische Untersuchung
- Qualitätsmanagement in Erzeugergemeinschaften am Beispiel für
Qualitätsgetreide in Baden-Württemberg - Entwicklung und Aufbau der
"Erzeugergemeinschaft Altmark-Holz" - inklusive Ausgangssituation, Satzungsentwurf, Gesellschaftervertrag, Businessplan-Überblick, GUV, Ausblick