Nur weil ein Unternehmen zahlungsunfähig ist lösen sich Mitarbeiter und Läden nicht in Luft auf. Statt den zerfallenen Strukturen des Schlecker-Imperiums hinterherzutrauern, bemühen sich interessante Kooperationen darum, die brachliegenden Ressourcen der Schlecker-Pleite in wertvolle Dorfläden zu verwandeln. Sehr anschaulich beschreibt das ein aktueller Artikel bei SPIEGEL Online:
In Erdmannhausen liegen das Rathaus, ein Bäcker und ein Metzger in Laufweite zum Laden. Direkt gegenüber bietet ein "Gockelmobil" Hähnchen an. Aber wenn die 5000 Einwohner andere Sachen für den täglichen Bedarf nicht mehr im Ort bekommen, dann fahren sie nur noch in die großen Einkaufszentren der Städte, sagt Frank. Dann machen irgendwann auch der Bäcker und der Metzger dicht. "Dann haben wir einen Geisterort. Wer will denn da noch wohnen?"
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In der Tat ist es auch ein gesellschaftliches Experiment, das hier abläuft. Verkäuferinnen, die von Schlecker vor allem als Befehlsempfängerinnen gesehen wurden, sollen nun in Eigenverantwortung die Läden führen. Und die Bürger sollen ihren Teil dazu beitragen, dass die kleinen Verkaufsstellen eine Chance haben.
Interessant sind auch die Finanzierungswege, die die Organisatoren einsetzen. Aus einem "Stützli" könnte leicht eine Regionalwährung werden...