Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind enorm. Zunehmend werden daher Konzepte diskutiert, die die Verletzlichkeit und Widerstandsfähigkeit unserer Gesellschaft betreffen. Ich habe mir deshalb Gedanken gemacht, wie Resilienz in die Regionalentwicklung integriert werden kann. Der Artikel ist Teil einer Serie "Systemische Resilienz in Zeiten der Corona-Pandemie" auf Zukunftsstadt.de.
Dieburg und Altenkirchen
Zwei Vortragseinladungen führten mich im März in andere Regionen: Nach Dieburg bei Darmstadt wurde ein Vortrag gebeten, den wir angesichts des aktuellen Ölpreisverfalls betitelt hatten mit: Ölpreisabsturz - Alles wieder gut? Ich argumentiere derzeit mit den Risiken, die der niedrige Ölpreis für die Investitionen mit sich bringt: Bei 50 US$ Erlös statt 100 US$ Erlös kürzten diverse Ölkonzerne ihre Investitionsbudgets um Milliarden. Woher soll das Öl der Zukunft kommen, wenn bekannte Felder nicht entwickelt und neue nicht gesucht werden?
Eingeladen hatte der sich derzeit findende Bürger-Energie-Tisch Dieburg. Eine parallel angesetzte Sitzung eines Arbeitskreises der Stadtverwaltung wurde spontan in den Vortragssaal verlegt. So waren auch Stadträte anwesend. Bemerkenswert an Dieburg: Die hohe Zahl an Pendlern und die sich daraus ergebenden Risiken bei Ölpreissprüngen:
Nach Altenkirchen im Westerwald lud ein Netzwerk verschiedener Organisationen vor Ort: Das soziokulturelle Zentrum "Felsenkeller", das Gewerbenetzwerk Wiben, der 1-jährige Regionalladen Unikum, die evangelische Landjugendakademie und auch die Stadtverwaltung waren beteiligt. Der bemerkenswerte Regionalladen, der als Umschlagplatz für Produkte lokaler Hersteller und als Vernetzungsort funktioniert, war am Abend gut gefüllt und es wurde angeregt diskutiert. Mein Tenor: Der Gipfel des fossilen Zeitalters nötigt uns Anpassungen ab, diese setzen die regionale Ebene neu in Wert. Bausteine, wie die RegionalWert AG, die Dresdner Verbrauchergemeinschaft oder Regiogeld stellte ich vor. Ob es einen zweiten Versuch mit Regionalgeld nach dem Ende der "Brodeinheit" im Westerwald geben wird, wird sich zeigen.
Tags drauf kamen ca. 25 Unternehmer, Verwaltungsmitarbeiter und engagierte Bürger zu einem Vormittags-Workshop zusammen, den wir mit einer Analyse von Kaufkraftflüssen in die und aus der Stadt starteten, um dann lokale Fragen in Arbeitsgruppen zu behandeln. Auch wenn keine "exklusive Lösung" für die örtlichen Herausforderungen entstand, schien der moderierte Austausch den Teilnehmern sehr gut zu tun.
Danke an die Organisatoren vor Ort!
RegionalAtlas 1.06
Dass hier gerade wenig zu lesen ist, liegt an der Vielzahl zu bearbeitender Baustellen. Zwei Bachelor-Arbeiten wurden fertiggestellt, mehrere Veranstaltungen durchgeführt und weitere sind in Planung, ein starker Fokus liegt auf der Peak-Oil-Problematik (insbesondere im Thüringer Raum), in der Lausitz gilt es die Erweiterung der Braunkohletagebaue zu beobachten.
Wichtig ist: Unser RegionalAtlas ging jetzt in Version 1.06 beim Elbtaler und beim Lausitzer online. Neben Fehlerbehebungen ist folgendes neu:
- zu eng stehende Marker auf der Karte werden nun im Kreis angeordnet, wenn der User seine Maus drüber bewegt (MarkerDispersion)
- neues Premium-Buchungs-System: Features auf dem Atlas können nun noch leichter in Premium-Pakete gepackt und einzelnen Unternehmen zugeordnet werden, so dass diese Refinanzierungsmöglichkeit nun noch ausgefeilter funktioniert
- erste Version des Marktplatzes: Gesuche können von Unternehmen eingetragen werden
- Import-Funktion für vorhandene Unternehmens-Listen
- diverse Verbesserungen für die Administration
- Daten-Abnahme aus dem Atlas zur Einbindung in andere Webseiten erleichtert: Beim Elbtaler wird jetzt live die Zahl der Elbtaler-Konten sowie die umlaufende Elbtaler-Menge dargestellt (rechter Rand der Webseite: Zahlen des Elbtalers)
Die Software hat zwischenzeitlich eine eigene Web-Präsenz bekommen, wo drei relativ schnell umsetzbare Einsatzbereiche dargestellt sind: www.regionalatlas.net