Dass die griechische Tragödie viel mit unausgeglichenen Handelsbilanzen in einem riesigen Währungsraum zu tun hat, wissen inzwischen viele. Dass die Krise Kreativität fördert zeigte sich bereits in unserem Bericht über neue Verrechnungssysteme in Griechenland. Nun scheint sich der Trend zu verstärken: Heimische Produkte spielen wieder eine größere Rolle. Aus Kostengründen aber auch aus Verständnis der Situation heraus legt vor allem der Landwirtschaftsbereich zu. "Die Griechen werden Selbstversorger" titelt Spiegel Online. Funktionieren kann dies aber natürlich nur, wenn noch genügend Unternehmer und Know-how vorhanden ist, um die Eigenproduktion wieder anzukurbeln. Der Erhalt lokaler Produktionsmethoden und regionaler Wirtschaftsnetzwerke kann für Krisensituationen also notwendig sein. Wieviel Engagement sieht man im exportorientierten Deutschland für solcherlei Strategien?
Anders wirtschaften: OYA und die RegioStar eG
Für die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift OYA habe ich einen Artikel beigesteuert, der bei einem Besuch im Berchtesgadener Land entstanden ist. Dort entstand in den letzten Jahren eine Genossenschaft, die so manchen Höhen und Tiefen trotzt und sich einem neuen Wirtschaftsansatz verschrieben hat. Man kombiniert Regiogeld mit Tauschsystem, erweitert das ganze um konkrete Geschäftsprojekte wie Dorfladen und Permakulturgarten und will künftig auch Solarenergie ernten. Alles in allem ein sehr spannendes Projekt, welches Vorbild sowohl für die Transition-Bewegung als auch für Kommunen sein könnte, die nach neuen Ideen und Impulsen suchen.